2012-08-26 - 2012-09-02
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27.8.2012: Elchtag nach ÄskhultSchon lange vor Sonnenaufgang kriechen wir aus dem Zelt und bewundern die Morgendämmerung über dem Stensjön. Ganz klar ist es, und leichte Nebel liegen über Teilen des Sees. Bald wärmt der Kocher frisches Wasser aus dem See. Nach Kaffee, Tee und Frühstück bauen wir unsere Zelte trocken ab und wandern gegen halb zehn los. Über einen ersten Kahlschlag steigen wir hinauf zu den eisenzeitlichen Grabhügeln von Brattabjär. Auch die Grundmauern eines alten Torps mit entsprechender Beschilderung schauen wir uns an. Schön viel Heidekraut bedeckt das Gelände. Durch den Wald geht es weiter in Richtung Fjärås. Ein paar zugewachsene Passagen über Kahlschläge folgen, die uns nicht so recht gefallen. Unten nass, an den Beinen kratzig. Die angekündigte Aussicht auf Rossared finden wir nicht. Über Fahrwege und eine beleuchtete Laufstrecke erreichen wir Fjärås. Da wir hungrig sind, freuen wir uns am Ortsausgang, am Beginn von Fjärås bräcka, über einen Tisch mit Wasserpumpe direkt am Weg. Neben Brot gibt es zur Mittagspause auch mehrere Tee und dammsugare. Der kühle Nordwind begleitet den wolkenlosen Himmel. Nach einer kurzen Schlafpause auf Bank und Tisch (!) setzen wir unseren Weg über den 30m hohen natürlichen Damm des Lygnern fort. Vorbei am Naturum, über Li gravfält aus der Eisenzeit und eine schöne Heide, auf der Isländer grasen: Schöne offene Landschaft. Nach den Limmahögarna aus der Bronzezeit drücken die Rucksäcke arg auf Schultern und Hüften. Für einen großen Teil des Nachmittags folgen wir dem alten Förlandavägen, sind also sehr bequem unterwegs. Eine Begegnung mit einem Hund und einem verschreckten Pferd, das fast mit seiner kleinen Reiterin durchgeht, bietet etwas Aufregung. Über Waldwege und vorbei an Windrädern erreichen wir den klaren Skärsjön. Da es nicht mehr weit ist zum Tagesziel nutzen wir die Gelegenheit um uns den Wanderdreck abzuwaschen. Zum Glück: Bei Västra Skog begegnen wir dem ersten Elch dieses Urlaubs. Graziös gleitet er über einen Kahlschlag, und erst als er den Weg überquert bekommen wir eine Idee davon wie groß dieses Tier ist. Auch einen Fuchs treffen wir noch. Am Skärbäck setzen wir kurz die Rucksäcke ab und schauen uns eine alte Wassermühle (skvaltkvarn) an. Es folgt noch ein kurzer Aufstieg durch Buchenwälder, bis wir bei Äskhult aus dem Wald auf offenes Gelände steigen. Am Waldrand erwartet uns ein Vindskydd mit einer großen Zeltwiese, und am nahe gelegenen Parkplatz gibt es einen Wasserhahn mit Trinkwasser. Was wollen wir mehr? Zum Abendessen lassen wir uns Hühnchen mit Nudeln schmecken, dann noch Tee und Ballerina-Kekse. In der Abendsonne spazieren wir hinauf zum Freilichtmuseum Äskhult: Ein altes Dorf im Zustand des 19. Jahrhunderts. Die verschiedenen Flurbereinigungen (laga skifte etc.) sind hier nicht vorbeigekommen. Viele schöne Holzgebäude mit tollen Dächern, ein sonnendurchschienener Haflinger, und viele Schwalben an den Scheunen. Auch die Bauerngärten gefallen uns! |